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Veröffentlicht am 17. Dezember 2024

Die Vielfalt des Projektgeschäfts

Elfenbein, riesige Scanner auf Rädern oder Kirgisistan: Überraschend ist die thematische Vielfalt der Projekte, bei denen das BIT mitgewirkt hat. Nachfolgend stellen wir einige spannende Vorhaben der letzten 25 Jahre vor.

Vielfältige Projekte im Zollbereich

Mit der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV), dem heutigen Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) hat das BIT in verschiedenen Projekten erfolgreich zusammengearbeitet, das zeigt ein Blick ins Eisbrecher-Archiv. Ein Beispiel ist das Projekt EACN: Am 1. Juli 2014 trat das Freihandelsabkommen mit China in Kraft. Damit Schweizer Unternehmen ihre Ursprungsnachweise in digitaler Form an den chinesischen Zoll übermitteln können, entwickelte das BIT in Zusammenarbeit mit der EZV die Applikation EACN. Die Entwicklung von EACN war für das Projektteam insbesondere darum herausfordernd, weil es für die gesamte Konzeption und Umsetzung lediglich sechs Monate Zeit hatte. Zudem war für das Gelingen des Projekts eine enge Zusammenarbeit mit dem chinesischen Zoll unerlässlich. Um das System testen zu können, brauchte es die entsprechenden Expertinnen und Experten aus China und der Schweiz. Aufgrund der Zeitdifferenz von sechs Stunden waren jeweils pro Tag nur während vier Stunden alle erforderlichen Personen gleichzeitig anwesend.

Eindrücklich ist auch der Bericht zum Projekt ARGOS: Seit September 2015 ist beim zivilen Zoll der sogenannte mobile Scanner im Einsatz. Mit einem solch mobilen Scanner können ganze Lastwagen innert wenigen Sekunden durchleuchtet werden. Der Scanner verfügt über eine Funktion, mit der sich die Bilder schnell in die zentrale Anwendung für Zollkontrollergebnisse ARGOS importieren lassen.

Schmugglern das Leben schwer machen

Elefanten, Tiger, Nashörner, Meeresschildkröten – diese Tiere sind aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach Knochen, Fellen und anderen Körperteilen vom Aussterben bedroht. CITES ist ein Übereinkommen verschiedener Staaten und regelt den internationalen Handel mit gefährdeten Arten von Tieren und Pflanzen. Auch die Schweiz ist daran beteiligt. Die für CITES zuständige Vollzugsbehörde ist das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Sie hat das Projekt CAVIAS (CITES Artenschutz Verfügungen Import Ausfuhr Schemaverwaltung) initiiert. Ziel war es, die Abwicklung der Bewilligungsverfahren zu digitalisieren, wobei das BIT sich um die nahtlose Integration in die Systemlandschaft des Bundes und den Betrieb kümmerte.

Vielfalt der Programmiersprachen in den Griff bekommen

Der Führerausweis im Kreditkartenformat, wie wir ihn heute kennen, feierte sein Debüt im Jahr 2003. Dahinter steckt das zentrale Fahrberechtigungsregister FABER, welches das BIT für das Bundesamt für Strassen (ASTRA) entwickelt hat. Die Datenbank verfügt über eine sogenannte Drehscheibenfunktion, die es den Kantonen ermöglicht, ihre gewünschte Programmiersprache zu verwenden. Tatsächlich herrschte 2003 in der Schweiz nebst den vier Landessprachen auch in der IT-Welt eine Sprachenvielfalt – so verwendeten die Kantone damals eine Vielzahl unterschiedlicher Programmiersprachen. Für FABER hat das BIT darum eine Lösung entwickelt, die als Übersetzung zwischen den unterschiedlichen Programmiersprachen fungiert. So konnten die Endgeräte der Nutzerinnen und Nutzer – aus den kantonalen Strassenverkehrsämtern, den Gerichtsbehörden sowie Polizist/-innen und Grenzbeamt/-innen – trotz unterschiedlicher Programmiersprachen auf FABER zugreifen.

Im Bereich des Führerausweises läuft aktuell ein spannendes Pilotprojekt, und zwar beim Lernfahrausweis: Dieser ist aktuell im Rahmen des Vorhabens E-ID im Kanton Appenzell Ausserrhoden bereits elektronisch verfügbar. Mehr zum Vorhaben E-ID lesen Sie hier .

IT-Support für Kirgisistan

Bleiben wir im Jahr 2003: Eurocustoms führte einzelne BIT-Mitarbeitende nach Kirgisistan. Eurocustoms war ein Konsortium der Zollverwaltungen von EU-Staaten, welches seit 1991 Länder aus Mittel- und Osteuropa sowie Republiken der ehemaligen Sowjetunion im Zollbereich unterstützte. Zusammen mit der damaligen Eidgenössischen Zollverwaltung hat das BIT die kirgisische Zollverwaltung bei kurz- und langfristigen IT-Problemen beraten. Das Projekt war für das BIT aussergewöhnlich, denn damals war die IT-Infrastruktur in Kirgisistan wenig entwickelt. Der Zugang ins Internet war für viele kirgisische Einwohnerinnen und Einwohner aufgrund der wirtschaftlichen Lage unerschwinglich. So war die Arbeit ohne Kommunikationsmittel wie Fax oder Telefon und einem fehlenden Netzwerk für die BIT-Mitarbeitenden besonders herausfordernd.

Ohne Strom läuft nichts

Was passiert, wenn im BIT der Strom ausfällt? Am 1. November 2007 um genau 08.15 Uhr stellte Energie Wasser Bern (EWB) die Stromzufuhr zum Rechenzentrum (RZ) an der Monbijoustrasse 74 ab. Dies geschah im Rahmen der halbjährlich durchgeführten Notstrom-Tests. Nur wenige Minuten war das BIT ohne Strom, dann begannen die Dieselgeneratoren zu rattern, die reibungslose Umstellung auf die Notstromversorgung verlief erfolgreich. Heute ist das Rechenzentrum (RZ) am ehemaligen BIT-Standort Titanic II in Bern ausser Betrieb, die Notstromversorgung ist aber an den beiden RZ-Standorten Bern und Frauenfeld weiter ein aktuelles Thema. Beide Rechenzentren sind auch heute für Unterbrüche in der Stromversorgung mit Dieselaggregaten bestens gewappnet.

Corona-Krise: BIT engagiert sich bei der Entwicklung technischer Hilfsmittel zur Pandemiebekämpfung

Zu Beginn der Covid-Pandemie im Jahr 2020 waren rasche Lösungen zur Eindämmung des Coronavirus gefragt: Zum Beispiel mit der Entwicklung der SwissCovid App zur technischen Unterstützung des Contact Tracings. Das BIT hat im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und in Zusammenarbeit mit den Eidgenössisch Technischen Hochschulen Zürich (ETHZ) und Lausanne (EPFL) und weiteren Partnern das SwissCovid App-System innert kürzester Zeit realisiert. In nur sieben Wochen ist es dem Projektteam, dem 70 BIT-Mitarbeitende angehörten, gelungen, das SwissCovid-System zu realisieren. Mit der SwissCovid App war die Schweiz das erste Land, das die Corona-APIs der beiden Tech-Giganten Google und Apple einsetzte.

Nur ein Jahr später war eine weitere technische Lösung gefragt: Dieses Mal hat das BIT in Zusammenarbeit mit dem BAG in wenigen Wochen das Covid-Zertifikatssystem entwickelt, mit dem Covid-Zertifikate für Geimpfte, Getestete und Genesene bereitgestellt werden konnten. Dass dieses komplexe Vorhaben in so kurzer Zeit realisiert werden konnte, ist auch den gesammelten Erfahrungen im Vorhaben SwissCovid App zu verdanken. Erfolgsrezepte wie ein quelloffener Code, eine datensparsame Architektur (Privacy by Design) und ein öffentlicher Sicherheitstest waren auch Schlüsselfaktoren bei der Realisierung des Covid-Zertifikats.

BIT-Kontakt:

Sonja Uhlmann
Leiterin Direktionsstab
Tel.: +41 58 465 37 35

Text: Daniel Wunderli, Jill Eberhard

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