BIT Stories: Einblick in aktuelle Digitalisierungsvorhaben des Bundes

BIT Stories 2023 – das neue Format des Kundenanlasses feierte am 31. Mai Premiere. Im Zentrum standen aktuelle Digitalisierungsvorhaben.

Digitalisierung, der Begriff ist omnipräsent. Es gibt kaum einen Bereich, in dem die Wichtigkeit einer raschen und konsequenten Digitalisierung kein Thema ist. Doch was bedeutet Digitalisierung ganz konkret? Der neu konzipierte Kundenanlass BIT Stories hat sich am 31. Mai 2023 mit genau dieser Frage auseinandergesetzt und den rund 200 Teilnehmenden einen Blick hinter die Kulissen von Digitalisierungsvorhaben in der Bundesverwaltung gewährt. «Die Kunden des BIT stehen bei BIT Stories im Zentrum, wir werden von Ihnen heute aus erster Hand hören, welche Erfahrungen sie in Ihren Digitalisierungsvorhaben gesammelt haben», sagt BIT-Direktor Dirk Lindemann bei der Eröffnung.

Was auf den ersten Blick auffällt, ist das neue Format der BIT Stories: Das Moderationsteam, bestehend aus den BIT-Mitarbeitenden Damla Acar, Thomas Küffer und Santo Gallo, führt im Stil einer Talkshow durch den Anlass. Auf die Teilnehmenden warten vier Stories, wobei zwei bereits fix im Programm gesetzt sind. Das Publikum wählt via Online-Abstimmung eine weitere Story, die am Anlass gezeigt wird. Die vierte Story wurde den Teilnehmenden im Anschluss als Videomitschnitt zur Verfügung gestellt.

OCC mit sechs nebeneinander sitzenden Personen vor Bildschirmen und einer langen Reihe von Bildschirmen an der Wand.

Professionelle digitale Produktionen im Streaming-Studio

Ortswechsel: Die erste Story bringt die Teilnehmenden in das Streaming-Studio im BIT-Store am Bollwerk. Moderator Santo Gallo begrüsst Produktmanagerin Nicole Römmel und Francesco Belli, Business Owner Building IT Infrastructure & Services, die anlässlich des ersten Geburtstags die Vorteile des Streaming-Studios aufzeigen. Virtuelle Events sind spätestens seit der Corona-Pandemie nicht mehr wegzudenken. «Das Streaming-Studio bietet allen Verwaltungseinheiten die Möglichkeit, ihren Anlass in professionell ausgerüsteten Räumlichkeiten durchzuführen», sagt Nicole Römmel. «Der grösste Vorteil ist das erfahrene Produktionsteam, dass sich um alles Technische kümmert. Die Kunden können sich also ganz auf den Inhalt ihrer Veranstaltung konzentrieren.» Das Streaming-Studio eignet sich aber nicht nur für die Durchführung von virtuellen Events: «Auch für Fotoshootings, Video- oder Podcast-Produktionen ist es bestens ausgerüstet», sagt Francesco Belli. Das Streaming-Studio kann sowohl im BIT-Store am Bollwerk als auch ortsunabhängig genutzt werden. Dafür gibt es das mobile Streaming-Studio, das Produktionen bei den Kunden vor Ort oder auch hybride Veranstaltungen realisiert. Informationen zum Angebot des Streaming-Studios finden Kundinnen und Kunden des BIT auf der Kundenplattform (Zugriff nur innerhalb der Bundesverwaltung). Doch nicht nur das Streaming-Studio, sondern der gesamte BIT-Store am Bollwerk feierte seinen ersten Geburtstag. Seit der Eröffnung haben viele Mitarbeitende der Bundesverwaltung hier Support erhalten – sei es zu ihren Geräten, bei Authentisierungsproblemen oder durch Beratungsleistungen. Mittlerweile gibt es einen weiteren BIT-Store in Zollikofen. Weitere Infos finden Kundinnen und Kunden des BIT auf der Kundenplattform (Zugriff nur innerhalb der Bundesverwaltung).

Eine lange Reihe Bildschirme an der Wand vor der eine Person einer anderen auf einem der Bildschirme etwas zeigt.

E-ID: Einbezug aller Stakeholder und Transparenz sind zentral

Die zweite Story gab Einblick ins komplexe Vorhaben E-ID, in dem die technischen und gesetzlichen Grundlagen rund um den geplanten elektronischen Identifikationsnachweis (E-ID) erarbeitet werden. Das BIT realisiert in enger Abstimmung mit dem Bundesamt für Justiz (BJ) die für den Betrieb der E-ID notwendige Vertrauensinfrastruktur. «Ein wichtiger Faktor für den Erfolg dieses zentralen Digitalisierungsvorhabens ist der frühe Einbezug aller wichtigen Stakeholder», sagt Urs Paul Holenstein, Chef Rechtsinformatik beim BJ. Neben dem BIT und dem BJ ist auch die Bundeskanzlei (BK), das Bundesamt für Strassen (ASTRA) sowie die Digitale Verwaltung Schweiz (DVS) als wichtiges Scharnier zu den Kantonen im Projekt involviert. Aber auch künftige Teilnehmer des E-ID-Ökosystems der öffentlichen Hand und Wirtschaft haben bereits heute die Möglichkeit, in der «Public Sandbox Trust Infrastructure» technische Komponenten und Prozesse zur geplanten E-ID und Vertrauensinfrastruktur zu testen.

Als nächster Schritt steht ein Pilotversuch in ausgewählten Kantonen an, in dessen Rahmen der elektronische Lernfahrausweis getestet werden soll. «Die Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer sind für uns zentral», sagt Carsten Plum, Business Owner Portfolio, Alignment und Coaching im BIT. «Nur so erfahren wir, ob der elektronische Identitätsnachweis einfach und intuitiv eingesetzt werden kann, was wichtig für die Akzeptanz der E-ID ist.»

Im Vorhaben E-ID wird Transparenz grossgeschrieben. Es finden regelmässig öffentliche Videokonferenzen statt, in denen über den aktuellen Projektstand der E-ID berichtet wird. Auch technische Informationen sind über die Plattform Github öffentlich zugänglich.

Informationen zur E-ID finden Sie auf http://www.eid.admin.ch.

Die Teilnehmenden der BIT Stories hatten die Möglichkeit, ihre Fragen zur E-ID in einer Talkrunde direkt an BJ-Direktor Michael Schöll, Matthias Loepfe von der Digital Identity and Data Sovereignty Association (DIDAS), Human Centered Designerin Zoé Blanchard und Applikations-Entwickler Frithjof Hoppe (beide BIT) zu richten.

Eine Person erklärt mehreren Personen etwas vor einer Wand mit mehreren Bildschirmen.

Digitalisierung in der Fahrzeugzulassung: Mit agilen Methoden Schritt für Schritt in Richtung Ziel

Die Einbindung der Stakeholder ist auch in der nächsten Story entscheidend. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) realisiert gemeinsam mit dem BIT das neue System «Initial Vehicle Information and Type Approval System IVITA-S» zur Verwaltung initialer Fahrzeugdaten der Strassenverkehrszulassung, welches die bestehende, in die Jahre gekommene Anwendung ablösen wird. «Rund 100 Stakeholdergruppen mit unterschiedlichen Prioritäten und Zielsetzungen sind ins Projekt eingebunden», sagt Gerhard Schuwerk, Bereichsleiter Anwendungen und Datenbewirtschaftung beim ASTRA. Das sind z. B. neben Fahrzeugherstellern, grossen Fahrzeugimporteuren auch Privatpersonen und Garagisten, die Strassenverkehrsämter der Kantone, das Bundesamt für Energie (BFE) und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) – um nur einige zu nennen. «Die Diskussion mit so vielen Anspruchsgruppen ist herausfordernd aber wichtig, will man ein System realisieren, das die Bedürfnisse der künftigen Nutzerinnen und Nutzer abdeckt.»

Auch aufgrund der Grösse und Komplexität des Vorhabens hat sich das ASTRA für ein agiles Vorgehen entschieden, um auf nicht vorhersehbare Änderungen reagieren zu können. Neue Funktionen werden in engem Austausch Schritt für Schritt mit dem BIT entwickelt und produktiv gesetzt. «Das ASTRA hat sich bewusst entschieden, dieses Projekt mit agilen Methoden und dem Entwicklungspartner BIT umzusetzen», sagt Gerhard Schuwerk. Das ermöglicht es, die Komplexität zu reduzieren und die Risiken in Grenzen zu halten. Der Aufwand für das ASTRA als Kunde sei aber grösser als in klassisch geführten Projekten: «Wir denken, planen und entscheiden viel mit. Doch der Aufwand lohnt sich, um unsere Ziele der Ablösung des Altsystems und des Aufbaus einer fachgerechten, erweiterbaren und modernen Datenplattform zu erreichen, um die nötigen Prozesse der Fahrzeugzulassung optimal zu unterstützen.», ist Gerhard Schuwerk überzeugt.

Nun stand an den BIT Stories für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der gemütliche Teil auf dem Programm. Der Networking-Apéro oder der virtuelle Austausch via Microsoft Teams boten den idealen Rahmen für vertiefte Gespräche zu den vorgestellten Vorhaben oder anderen Digitalisierungsthemen.

Im Nachgang erhielten die Teilnehmenden Zugang zu einer weiteren Story, der Entwicklung eines Dialogportals für das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Mitarbeitende der Bundesverwaltung finden diesen Beitrag und ein Mitschnitt der BIT Stories auf der Kundenplattform (Zugriff nur innerhalb der Bundesverwaltung).


BIT-Kontakt:

Serge Breslaw

Leiter Account Management, Marketing und Consulting
Tel.: 058 481 44 01

Text: Daniel Wunderli
Fotos: Daniel Scheuzger

 

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