Product Delivery Cycle: eine Orientierungshilfe für DevOps-Teams
Das BIT setzt seit vielen Jahren auf agile Arbeitsmethoden. In der Softwareentwicklung und im Betrieb liegt dabei ein besonderer Schwerpunkt auf DevOps. Um die Zusammenarbeit, Aufgaben und Kommunikation in DevOps-Teams zu konkretisieren, setzt das BIT auf den Product Delivery Cycle (PDC): Dieser verbindet bekannte agile Frameworks mit Arbeitsweisen aus dem BIT und sorgt für standardisierte Rollenbeschreibungen sowie eine klare Übersicht der Aufgaben über alle Phasen der Produktentwicklung.
Agile Arbeitsmethoden sind seit langem im BIT etabliert, insbesondere im Rahmen der Softwareentwicklung. Trotz der langjährigen Erfahrungen zeigt sich, dass die Rollenverteilung und die Auffassung der Verantwortlichkeiten im DevOps-Umfeld unterschiedlich gelebt werden. Um das gemeinsame Verständnis, die Rollenverteilung und die Abläufe in der Produkteentwicklung zu vereinheitlichen, arbeitet das BIT seit 2024 am Product Delivery Cycle (PDC), identifiziert die Good Practices in der Organisation und sorgt dafür, dass sie im BIT bekannt sind und gelebt werden: «Dank des PDC müssen wir nicht bei jeder Produktentwicklung das Rad neu erfinden. Er bringt uns dazu, das vorhandene Wissen zu teilen und voneinander zu lernen», erklärt Achim Pogadl, der den PDC im BIT lanciert hat.
Der PDC umfasst den gesamten Prozess in einem DevOps-Team, um ein Produkt von der Idee bis zum Betrieb zu bringen und berücksichtigt alle notwendigen Phasen, um eine Lösung zu designen, entwickeln, betreiben und verbessern.
Dazu setzt der PDC auf bewährte Frameworks wie SAFe, DevOps und Scrum. Um ein umfassendes und anpassungsfähiges Framework zu schaffen, wurde der PDC mit BIT-spezifischen Prozessen sowie Best Practices ergänzt. Zudem bietet der PDC eine allgemeingültige und einfache Übersicht der Aufgaben über alle Phasen der Produkteentwicklung hinweg und sorgt für eine einheitliche Arbeitsweise. «Der PDC dient als Hilfestellung für die Ausrichtung von Teams und Rollen, damit sie einen Überblick über die Aufgaben haben, die erledigt werden müssen», fasst Achim Pogadl zusammen. «Wenn ein Team die Aufgaben anders erledigt, ist das auch in Ordnung, doch in solchen Fällen muss der Rolleninhaber sicherstellen, dass die Tasks tatsächlich erledigt werden.»
Der PDC-Zyklus: Aufgaben über alle Phasen der Produkteentwicklung
Der PDC bildet einen Zyklus mit drei übergeordneten Themengebieten:
- Die initialen Aufgaben («initial tasks») beschreiben die Schritte, die erledigt werden sollten, damit das agile Team mit der Arbeit beginnen kann.
- Der äussere Kreis bildet den Scrum Cycle mit den Zeremonien («Meetings») wie Refinement, Planning, Review, Retrospective und Daily.
Der Hauptteil des PDC bildet der farbige Kreis, welcher die vier folgenden DevOps-Phasen enthält:
- Continuous Exploration (blau): In dieser Phase werden neue Ideen und Anforderungen für das Vorhaben entdeckt und Lösungen identifiziert.
- Continuous Integration (orange): In dieser Phase wird der Code kontinuierlich integriert und getestet.
- Continuous Deployment (violett): In dieser Phase wird die Software möglichst automatisiert in der Produktionsumgebung bereitgestellt und die Qualität überwacht.
- Release on demand (grün): In dieser Phase wird die Software bei Bedarf und gemäss den geschäftlichen Bedürfnissen freigegeben.
Diese vier Phasen beinhalten ihrerseits wiederum jeweils drei bis vier detaillierte Teil-Schritte, die es zu erledigen gilt.
Einheitliche Rollenbeschreibungen
Der PDC bildet nicht nur die Prozessschritte ab, sondern definiert auch die Verantwortlichkeiten der involvierten DevOps-Team-Rollen. «Wir haben gemerkt, dass der Bedarf an einer Hilfestellung zur Rollenklärung vorhanden ist. Durch das Aufzeigen der verschiedenen Rollen schaffen wir nun Klarheit hinsichtlich der Aufgaben und Prozessen bei der Produktentwicklung», erläutert Anne-Kathrin Lange, die für den Rollout und die Evaluation im BIT verantwortlich ist.
Das BIT definiert acht involvierte Rollen im PDC:
- Product Owner: Brücke zwischen Usern und dem agilen Team, welches das Produkt umsetzt.
- Scrum Master: Unterstützt das Team hinsichtlich effizienter Zusammenarbeit und Selbstorganisation.
- Software Architect: Ist verantwortlich für die Softwarearchitektur des Produkts.
- Software Engineer: Ist verantwortlich für den Software-Entwicklungsprozess.
- Software Development Engineer in Test: Erstellt automatisierte Tests (Testautomatisierer/-in).
- Embedded Agile Tester: Manueller Tester, sichert die Qualität, führt manuelle Tests durch.
- System Architect: Ist verantwortlich für die Systemarchitektur, behält das grosse Ganze im Auge.
- Business Analyst: Klärt Anforderungen, kennt die fachlichen Hintergründe und unterstützt den Product Owner.
- Human Centered und UX Design: Stellt sicher, dass die Anliegen der User verstanden sowie berücksichtigt werden und, dass die Applikation benutzerfreundlich ist.
Für jede Rolle ist beschrieben, welche Aufgaben sie wann erledigen sollte, um die Entwicklung des Produktes oder andere Teamrollen zu unterstützen. Gleichzeitig bringt jede Rolle ihre eigene Perspektive und Expertise ein, was zu einer ganzheitlichen und effizienten Arbeitsweise führt. Damit wird sichergestellt, dass alle Beteiligten zielgerichtet und nutzerzentriert zusammenarbeiten und das Wissen geteilt wird. Durch das Aufzeigen des Zusammenspiels zwischen den Rollen ist klar, wer für welchen Aspekt der Produktentwicklung einen Beitrag leistet, wer mit wem zusammenarbeitet und welches Ziel die Aufgabe erfüllt. Somit ist gewährleistet, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und gemeinsame Ziele verfolgen. Ein weiterer Vorteil der standardisierten Rollenbeschreibungen ist auch, dass neue Mitarbeitende schneller eingearbeitet werden können, indem sie die Prozesse innerhalb des BIT einfacher verstehen.
Strukturierte und standardisierte Vorgehensweise sorgen für Orientierung und Effizienz
Dank des PDC und der strukturierten sowie transparenten Rahmenstruktur wird den DevOps-Teams ermöglicht, effizient und effektiv zu arbeiten. Indem das Zusammenspiel der verschiedenen Rollen gezielt beleuchtet und gefördert wird, wird eine Arbeitsumgebung geschafft, in der Innovation und Zusammenarbeit im Mittelpunkt stehen. Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Harmonisierung des Verständnisses von DevOps und der Abläufe innerhalb der Teams und im BIT. So entsteht eine gemeinsame Sprache zwischen Product Ownern, Scrum Mastern, Entwickler/-innen und den Auftraggebern bzw. Kunden.
Der PDC bietet eine Orientierung für alle DevOps-Teams bei der Produktentwicklung und dem Betrieb dieser Produkte. Er schafft ein einheitliches Verständnis darüber, wie die Rollen in der agilen Produktentwicklung zusammenarbeiten, Wissen teilen, gemeinsam nutzerzentrierte Produkte liefern und welche Lieferobjekte zum Produkt im Bundesumfeld erforderlich sind. Er enthält bewährte Best Practices des BIT und Links zu den zusätzlich notwendigen Lieferobjekten.
Der PDC dient aber auch als Nachschlagewerk für agile DevOps-Teams im BIT und bildet damit die Grundlage, wie Produkte entwickelt, betrieben und kontinuierlich verbessert werden. So kann das BIT nicht nur die aktuellen Herausforderungen meistern, sondern auch zukünftige Entwicklungen proaktiv gestalten.
BIT-Kontakt:
Achim Pogadl
Programm-Manager
Tel.: +41 58 485 66 87
Anne-Kathrin Lange
Release Train Engineer
Tel.: +41 58 462 16 52
Text: Sigrid Loosli

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