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Swiss Government Cloud

Mit der Swiss Government Cloud (SGC) soll im BIT eine neue, auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Bundes zugeschnittene Cloud-Infrastruktur aufgebaut werden. Die Realisierung des Vorhabens ist für die Jahre 2025 bis 2032 angesetzt.

Das Wichtigste in Kürze

Mit der Swiss Government Cloud (SGC) soll im BIT zwischen 2025 und 2032 eine neue, auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Bundes zugeschnittene Hybrid-Multi-Cloud-Infrastruktur aufgebaut werden, welche aus drei Stufen besteht. Der dazu beantragte Verpflichtungskredit beläuft sich auf 246,9 Millionen Franken. Insgesamt fallen für das Vorhaben Kosten von 319,4 Millionen Franken an. Die SGC ist für die Anforderungen und Bedürfnisse der Bundesbehörden konzipiert. Kantone und Gemeinden sollen bei Interesse jedoch ebenfalls vom Angebot profitieren können. Für den privaten Sektor wird die SGC hingegen keine Dienstleistungen erbringen.

Ausgangslage

Im Zuge der Digitalisierung steigen sowohl die Nachfrage nach innovativen IT-Lösungen als auch die Anforderungen an eine leistungsfähige, zuverlässige und sichere IT-Infrastruktur. Um dieser Entwicklung zu begegnen, will der Bund vermehrt auf Cloud-Lösungen setzen: Zur Schaffung der dafür notwendigen Grundlagen hat der Bundesrat am 11. Dezember 2020 die Cloud-Strategie der Bundesverwaltung verabschiedet. Darin vorgesehen ist ein Hybrid-Multi-Cloud-Ansatz: Bundesbehörden sollen sowohl bundesinterne als auch von mehreren externen Anbietern bereitgestellte Cloud-Dienste beziehen und miteinander kombinieren können.

Einen ersten Schritt zur Umsetzung der Cloud-Strategie hat der Bund im Jahr 2022 mit der Beschaffung «Public Clouds Bund» gemacht, mit der das bestehende Private-Cloud-Angebot der Bundesverwaltung um Public-Cloud-Angebote von externen Anbietern ergänzt wurde. Mit der SGC soll die Cloud-Strategie nun weiter umgesetzt werden.

Inhalt des Vorhabens

Mit der SGC ist der Aufbau einer neuen, auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Bundes zugeschnittenen Hybrid-Multi-Cloud-Infrastruktur geplant, die sowohl Public- als auch Private-Cloud-Angebote in sich vereint. Damit soll es die SGC dem Bund künftig ermöglichen, das Massengeschäft im Cloud-Bereich über eine einheitliche Gesamtlösung abzuwickeln. Die bestehenden Cloud-Angebote des BIT werden durch die SGC abgelöst.

Damit die SGC zielgerichtet aufgebaut und genutzt werden kann, wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Insgesamt werden Investitionen in fünf zentrale Bereiche getätigt:

Aufbau der Hybrid-Multi-Cloud-Infrastruktur

Im Zentrum des Vorhabens steht der Aufbau einer Hybrid-Multi-Cloud-Infrastruktur, welche aus drei Teilen besteht:

Public Cloud

Auf Stufe «Public Cloud» bietet die SGC umfangreiche Funktionen, Zugang zu innovativen Lösungen und hohe Flexibilität. Die Public Cloud umfasst Dienstleistungen von etablierten Public-Cloud-Anbietern, die in der Lage sein müssen, zusätzliche gesetzliche und technische Vorgaben zu erfüllen.

Public Cloud Schweiz

Auf Stufe «Public Cloud Schweiz» bietet die SGC Public-Cloud-Services von etablierten Public-Cloud-Anbietern mit Datenhaltung und Datenbearbeitung in der Schweiz – auch um erhöhte Anforderungen an die Souveränität zu erfüllen. Sie bietet innovative Cloud-Services und ist ideal für den Bau von Hybridlösungen.

Private Cloud Bund

Auf der Stufe «Private Cloud Bund» bietet die SGC standardisierte Services mit hoher Kontrolle und Transparenz. Die Datenhaltung und Datenbearbeitung erfolgt in den Rechenzentren des Bundes, was eine hohe Daten- und Betriebssouveränität garantiert.

Zur SGC gehört neben der Hybrid-Cloud-Infrastruktur auch der Ausbau der Netzwerkinfrastruktur, der Ausbau der Cybersicherheit, ein umfassendes Beratungs- und Ausbildungsangebot sowie die Automatisierung von Betriebs- und kommerziellen Prozessen.

Ausbau Netzwerkinfrastruktur

Die Netzwerkinfrastruktur ist ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche digitale Transformation; sie ist die Grundlage für sämtliche Leistungen der derzeitigen und zukünftigen Hybrid-Multi-Cloud-Infrastruktur des BIT. Mit der vermehrten Nutzung von Cloud-Diensten im Hybrid-Cloud-Modell verändern sich auch die Anforderungen an eine moderne Netzwerkinfrastruktur – zum Beispiel hinsichtlich verfügbarer Bandbreiten, Automatisierung und Sicherheit. Aus diesem Grund werden im Rahmen des Vorhabens entsprechende Ausbauten an der Netzwerkinfrastruktur vorgenommen.

Ausbau Cybersicherheit

Die Cybersicherheit hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Informatikmittel, die zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben eingesetzt werden, vor Missbrauch und Störung geschützt werden. Die Herausforderungen, mit denen sie sich in diesem Zusammenhang konfrontiert sieht, haben sich jedoch grundlegend verändert: Während IT-Systeme früher zentral in Rechenzentren betrieben und Arbeitsplätze in Bundesgebäuden angesiedelt waren, ermöglicht die heutige Technologie ortsunabhängiges Arbeiten und den Zugriff auf das Bundesnetz mit verschiedenen Geräten, wobei auch die Nutzung der Public Cloud eine immer grössere Rolle spielt. Eine Umsetzung der Hybrid-Multi-Cloud-Strategie bringt damit neue Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit mit sich. Um diesen zu begegnen, wird im Rahmen des Handlungsfelds «Cybersicherheit» sichergestellt, dass der Schutz von Daten an die neuen Gegebenheiten angepasst wird.

Betriebs- und kommerzielle Prozesse

Die steigende Dynamik im Digitalisierungsumfeld verlangt nach industrialisierten und hochautomatisierten Lösungen zum technischen Betrieb der Hybrid-Multi-Cloud-Umgebung (Betriebsprozesse) und zur Auftragsabwicklung (kommerzielle Prozesse). Im Rahmen des Handlungsfelds «Betriebs- und kommerzielle Prozesse» wird deshalb die gesamte Prozesskette analysiert, angepasst und wo möglich automatisiert.

Ausbildung, Beratung und Governance

Verwaltungseinheiten sollen die SGC sicher, effizient und zielgerichtet nutzen können. Mit dem Handlungsfeld «Ausbildung, Beratung und Governance» wird sichergestellt, dass für die Nutzung der Hybrid-Multi-Cloud-Umgebung bei Bedarf eine umfassende Begleitung zur Verfügung steht. Dazu werden Schulungs- und Beratungsangebote aufgebaut sowie eine SGC-weite Cloud-Governance etabliert.

Nutzen

Beim Einsatz von Cloud-Diensten gilt es stets, verschiedene Anforderungen in den Bereichen des Datenschutzes, der Informationssicherheit, der digitalen Souveränität, der Funktionalität und der Kosteneffizienz gegeneinander abzuwägen. Mit ihrer aus drei Teilen bestehenden Lösung ist die SGC in der Lage, die verschiedenen Anforderungen und Bedürfnisse der Verwaltungseinheiten im jeweils geforderten Umfang abzudecken. Die SGC-weite Governance stellt dabei sicher, dass in der SGC betriebene Lösungen möglichst einfach in die Systemlandschaft des Bundes eingebunden werden können. Dadurch können Aufwände reduziert und wertvolle Ressourcen in die Digitalisierung von Geschäftsprozessen investiert werden.

Zudem ermöglicht die SGC dem Bund, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, indem sie einen Zugang zu Innovation bietet. Auf neue Entwicklungen im Geschäftsumfeld können Kunden dank geeigneter Cloud-basierter Lösungen schnell reagieren; die digitale Resilienz des Bundes wird damit gestärkt. Durch kontinuierliche Investitionen wird sichergestellt, dass die SGC den Digitalisierungsbedürfnissen des Bundes auch langfristig gerecht wird. Datenschutz und Informationssicherheit stehen dabei als zentrale Kernanforderungen an die zukünftige IT-Infrastruktur im Vordergrund. Insgesamt liefert die SGC das geeignete technische Fundament für die effiziente Umsetzung der anstehenden zentralen Digitalisierungsvorhaben des Bundes. Damit leistet sie einen essenziellen Beitrag zur digitalen Transformation des Bundes.

Kantone, Städte und Gemeinden sollen bei Interesse ebenfalls vom Angebot profitieren können. Für den privaten Sektor wird die SGC hingegen keine Dienstleistungen erbringen.

Zeitrahmen

Die Realisierung des Vorhabens erfolgt in den Jahren 2025 bis 2032. Bereits ab 2026 sollen erste Funktionalitäten der einzelnen Massnahmen nutzbar sein. Ab 2027 soll ihr produktiv nutzbarer Funktionsumfang ausreichen, um mit der Migration der Fachanwendungen aus den bisherigen Cloud-Infrastrukturen des BIT beginnen zu können. Die Migrationsarbeiten sollen vier Jahre nach der ersten Migration abgeschlossen sein. Bereits während der Migration und bis zum Ende des Vorhabens 2032 werden Optimierungs- und Weiterentwicklungsarbeiten an der SGC getätigt, um die Bedarfsgerechtigkeit und Innovativität der Lösung sicherzustellen.

Finanzielle Auswirkungen

Der beantragte Verpflichtungskredit beläuft sich auf 246,9 Millionen Franken. Insgesamt fallen für das Vorhaben Kosten von 319,4 Millionen Franken an: Darin enthalten sind auch Eigenleistungen und -investitionen des BIT über die gesamte Programmlaufzeit sowie Ausgaben, die sich bereits 2024 infolge von Vorbereitungsarbeiten ergeben.

Für die SGC werden keine zusätzlichen internen Ressourcen aufgebaut.

Die SGC im Kontext der Cloud-Strategie der Bundesverwaltung

Die SGC fusst direkt auf der am 11. Dezember 2020 vom Bundesrat verabschiedeten Cloud-Strategie der Bundesverwaltung: Sie ist deren weitere Umsetzung im BIT. Sie stellt dabei eine Gesamtlösung für das Massengeschäft der Bundesverwaltung im Cloud-Bereich dar und wird zukünftig die Stufen I, II und III der Cloud-Stufen der Bundesverwaltung abdecken.