RZ CAMPUS: Das neue Rechenzentrum des Bundes in Frauenfeld
Im neuen Rechenzentrum CAMPUS in Frauenfeld hat das BIT ab 1. Januar 2021 erste Basisdienste in Betrieb genommen. Im modernen Rechenzentrum werden Schritt für Schritt auch Fachanwendungen auf der Cloud-Plattform des BIT betrieben.
16 000 Kubikmeter Beton, 2200 Tonnen Stahl, 2500 Steckdosen und über 375 Kilometer Kabel – das sind nur einige eindrückliche Kennzahlen zum Neubau des Rechenzentrums CAMPUS (RZ CAMPUS) in Frauenfeld. Das Bauprojekt ist 2017 gestartet. Am 1. Januar 2021 hat das RZ CAMPUS offiziell den Betrieb aufgenommen. Es wird vom BIT gemeinsam mit der Führungsunterstützungsbasis der Armee (FUB) und dem Informatik Service Center ISC-EJPD genutzt.
«Seit Anfang Jahr betreibt das BIT erste Infrastruktur- und Basisdienste im neuen Rechenzentrum», sagt Projektleiter Nicolas Stritt. Das sind z. B. Zugangsysteme und erste Netzwerkkomponenten. Erste Infrastrukturen aus dem Programm SUPERB (mehr dazu hier) laufen ebenfalls produktiv im neuen Rechenzentrum, die neuen Oracle- und Teradata-Plattformen sowie weitere Basisdienste befinden sich aktuell im Aufbau.
Auf Hochtouren laufen die Arbeiten an der Cloud-Plattform des BIT in Frauenfeld. Sie soll ab 2022 einsatzbereit sein. Die Fachanwendungen des BIT und der BIT-Kunden können danach Schritt für Schritt auf der Cloud-Plattform im RZ CAMPUS in Betrieb genommen werden.

Bern und Frauenfeld statt zweimal Bern
Bereits in der Vergangenheit hat das BIT Anwendungen in zwei Rechenzentren in Bern standortredundant betrieben. Das Rechenzentrum an der Fellerstrasse (RZ PRIMUS) wird parallel zum Aufbau des RZ CAMPUS modernisiert, damit es den neuen Architekturprinzipien entspricht, die auch im RZ CAMPUS zur Anwendung kommen. Es wird in Zukunft weiter genutzt. Das Rechenzentrum im BIT-Gebäude Titanic II an der Monbijoustrasse 74 hingegen stellt bis Ende 2023 seinen Betrieb ein. «Künftig wird die zivile Bundesverwaltung ihre Informatik nur noch an den Standorten PRIMUS und CAMPUS betreiben», so Nicolas Stritt. Bis Ende 2023 werden alle Services und Fachanwendungen im Rechenzentrum an der Monbijoustrasse 74 entweder ins neue RZ CAMPUS oder PRIMUS migriert.
Mehr Sicherheit dank Georedundanz
Statt wenige Kilometer sind die Rechenzentren künftig 150 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt. Dieser sogenannte georedundante Betrieb bringt mehr Sicherheit. Da sich die Rechenzentren in unterschiedlichen Gefahrenzonen befinden, ist die Wahrscheinlichkeit eines gleichzeitigen Ausfalls – z. B. aufgrund eines Erdbebens – wesentlich geringer. Mit der Inbetriebnahme des neuen RZ CAMPUS ist zukünftig ein echter georedundanter Betrieb von Anwendungen möglich.

Synergiepotenzial nutzen
Das RZ CAMPUS nutzen neben dem BIT auch die FUB und das ISC-EJPD. Dabei ergeben sich verschiedene Synergiepotenziale. «Statt dass jeder Leistungserbringer alle Dienste selbst bereitstellt, können gewisse Services gemeinsam genutzt werden», sagt Nicolas Stritt. So stellt das BIT die lokalen Netzwerkanschlüsse (RZ LAN) am Standort CAMPUS für alle Leistungserbringer zur Verfügung. Die FUB wiederum stellt den Transportservice auch für das ISC-EJPD und das BIT sicher – quasi die Datenautobahn zwischen Bern und Frauenfeld.
Aufbau der Fachanwendungen in Frauenfeld
In Zukunft werden Fachanwendungen der BIT-Kunden im RZ CAMPUS und im RZ PRIMUS aufgebaut und betrieben. Ab 2022 finden erste Pilotmigrationen von geeigneten Fachanwendungen auf die Cloud-Plattform in Frauenfeld statt. «Ist der Pilotbetrieb erfolgreich, werden schrittweise weitere Kundenanwendungen migriert und in die neue RZ-Architektur integriert», sagt Nicolas Stritt. Die Migration der Fachanwendungen erfolgt in enger Abstimmung mit den Kunden und soll nach Möglichkeit im Rahmen anstehender Lifecycle-Vorhaben durchgeführt werden. Das Ziel ist eine ausgeglichene Auslastung der beiden Rechenzentren zu erreichen.
BIT-Kunden können sich bei Fragen zur Migration von Fachanwendungen gerne an migration_rz-campus@bit.admin.ch wenden.

BIT-Kontakt:
Nicolas Stritt
Projektleiter
migration_rz-campus@bit.admin.ch
Text: Daniel Wunderli

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