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Veröffentlicht am 27. August 2019

Bereit für die intelligenten Fahrtschreiber

Im Projekt FKRNG hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) gemeinsam mit dem BIT den Weg für die zweite Generation digitaler Fahrtschreiber geebnet. Dank der guten Zusammenarbeit der Projektbeteiligten, konnte die Schweiz das neue System als eines der ersten Länder in Europa einführen.

Bereits in den 1920er-Jahren waren erste Lastwagen mit mechanischen Fahrtschreibern ausgerüstet, um die Lenk- und Ruhezeiten der Chauffeure zu kontrollieren. Seit 2007 wurden diese mechanischen Geräte durch digitale Fahrtschreiber ersetzt. Lenkerinnen und Lenker von Lastwagen oder Reisecars sind seitdem mit einer sogenannten Fahrtschreiberkarte ausgestattet, die das Bundesamt für Strassen (ASTRA) ausstellt. Die Karte stecken Chauffeure in den Fahrtschreiber ihres Fahrzeugs: Daten wie Lenk- und Ruhezeit, Pausen sowie der Standort bei Beginn und Ende des Arbeitstags werden verschlüsselt auf dem Chip der Fahrtschreiberkarte gespeichert. Dazu setzt das ASTRA die Fachanwendung Fahrtschreiberkartenregister – kurz FKR – ein.

Mehr Sicherheit und effizientere Kontrollen

Eine neue Regelung der Europäischen Union führt nun dazu, dass am System FKR Anpassungen nötig sind. Seit dem 15. Juni 2019 müssen alle neu in Betrieb zugelassenen Lastwagen und Reisecars mit einem intelligenten Fahrtschreiber ausgerüstet werden.

Die neue Fahrtschreibergeneration bringt verschiedene Vorteile für Fahrer, Transportunternehmen und Behörden mit sich: Die Lösung ist sicherer – Daten lassen sich dank neuer Technologie und besserer Verschlüsselung kaum manipulieren. Weiter ist der intelligente Fahrtschreiber an das globale Navigationssatellitensystem (GNSS Galileo) angebunden und erfasst automatisch den Standort des Fahrzeugs zu Beginn und am Ende des Arbeitstags sowie nach jeweils drei Fahrstunden. Kontrollbehörden können zudem bei intelligenten Fahrtschreibern aus der Ferne über eine sichere Funkverbindung gewisse Daten abfragen, ohne das Fahrzeug anzuhalten.

Auch Schweizer Transporteure sind von der EU-Richtlinie betroffen. «Damit sie weiterhin möglichst hindernisfrei auf europäischen Strassen unterwegs sein können, führt die Schweiz die neuen Fahrtschreiber zeitgleich mit der EU ein», sagt Yves Pillonel, Anwendungsverantwortlicher FKR beim ASTRA.

Neue Fahrtschreiber als eines der ersten Länder Europas eingeführt

Die Umstellung auf den neuen Fahrtschreiber war für das ASTRA eine Herausforderung. Einerseits aufgrund des Zeitdrucks: Die EU-Richtlinie legt genau fest, ab wann das neue System zum Einsatz kommt. Andererseits sind viele Beteiligte in die Entwicklung des Fahrtschreiberkartenregisters involviert. Neben dem ASTRA ist das die Firma, welche die Fachanwendung FKR entwickelt hat, der Hersteller der Fahrtschreiberkarten, der Hersteller der Fahrtschreiber sowie das BIT.

«Das BIT ist für das Teilsystem zuständig, das die Zertifikate für die Fahrtschreiberkarten ausstellt», sagt BIT-Projektleiter Cyril Berthoud. «Dieses ist am Ende seines Lebenszyklus und muss abgelöst werden.» In einer Studie hat das BIT mit dem ASTRA eine Lösung konzipiert, mit der sich die EU-Verordnung termingerecht umsetzen lässt und bei der gleichzeitig das veraltete Teilsystem zur Erstellung der Zertifikate abgelöst wird. Beim Nachfolgesystem zur Erstellung der Zertifikate kommt eine neue Technologie der Swiss Government PKI* zum Einsatz. «Im BIT gab es kein Referenzprojekt, in dem mit der Technologie bereits Erfahrungen gesammelt werden konnten. Dank dem grossen Engagement der PKI-Mitarbeitenden ist es uns trotzdem gelungen, das alte System zu ersetzen und gleichzeitig die zusätzlichen Anforderungen im Projekt umzusetzen», so Cyril Berthoud.

Neues System seit Mitte März im Einsatz

«Die neuen Fahrtschreiberkarten sind seit Mitte März erfolgreich im Einsatz», sagt Thomas Waber, Gesamtprojektleiter FKRNG beim ASTRA. «Die Schweiz hat den Wechsel zu den intelligenten Fahrtschreibern als eines der ersten Länder in Europa vollzogen.» Dass das trotz der komplexen Ausgangslage geklappt hat, hängt vor allem mit der guten Zusammenarbeit der verschiedenen Projektbeteiligten zusammen. «Die Abstimmung der involvierten Parteien war sehr eng», sagt Cyril Berthoud. «Zum Beispiel wurde beim erfolgreichen Feldtest des neuen Systems eine Abnahmeumgebung aufgebaut, in der die verschiedenen Beteiligten das System testen konnten. Von der Online-Bestellung der Fahrtschreiberkarten beim ASTRA bis zur Auslieferung an die Chauffeure läuft der Prozess vollautomatisch. In den Fachanwendungen des ASTRA wird geprüft, ob die Person berechtigt ist, die Karte zu bestellen. Danach geht der Auftrag zum Kartenhersteller und wird direkt versendet. Das ASTRA hat für den Feldtest Lastwagen eines Transportunternehmens mit den neuen Fahrtschreibern und Fahrtschreiberkarten ausgestattet. Diese sind während rund 10 Wochen durch Deutschland gefahren. Der Test war erfolgreich: Die Daten konnten bei Kontrollen korrekt ausgelesen werden, die Karten haben die Daten korrekt gespeichert und die verschiedenen Komponenten haben korrekt zusammengespielt.

«Seit der Umstellung Mitte März läuft das System reibungslos», so Thomas Waber. «Das ASTRA hat damit bereits über 6000 neue Fahrtschreiberkarten ausgestellt.»

*Die Public-Key-Infrastruktur des BIT (Swiss Government PKI) ist ein System, mit dem sich digitale Zertifikate erstellen, verteilen und prüfen lassen. Die Swiss Government PKI wird vom Bund und den Kantonen genutzt.

Weitere Informationen zur Einführung des intelligenten Fahrtschreibers finden Sie auf dem Internetauftritt des ASTRA

Text: Daniel Wunderli

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