Chat-Interview mit Thierry Perroud

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Thierry Perroud

 

Thierry lebt in zwei Welten. Neben der Informatik und seiner Rolle als Business Owner bei Strategy & Innovation als Chief Enterprise Architect ist er leidenschaftlicher Musiker und verbringt seine Freizeit damit, zu Proben, Songs und Arrangements zu schreiben und Auftritte mit seinen Bands zu meistern.

 

 
 
 

Du bist nun seit vielen Jahren als Musiker tätig. Wie hast du die Musik für dich entdeckt?

Die Musik habe ich bereits als Kind entdeckt. In der Schule konnten wir uns, nachdem wir zwei Jahre Blockflöte gespielt hatten, für ein Instrument entscheiden. Mein bester Freund wählte damals die Klarinette, ich tat es ihm gleich. Er beschloss jedoch kurz vor Anmeldeschluss, doch noch auf das Klavier zu wechseln. Ich blieb bei der Klarinette und startete somit mit elf Jahren meine musikalische Reise. Mittlerweile ist die Klarinette wie ein Körperteil von mir und wenn ich sie in die Hand nehme, ist für mich die Welt in Ordnung.

Du trittst mit einer Band und in zwei Duos auf. Wie bringst du all die Proben und Auftritte mit deinen beruflichen Tätigkeiten unter einen Hut?

Für mich ist das kein Problem. Ich habe keine Kinder, um die ich mich kümmern muss und ich schaue in meiner Freizeit auch nicht viel Fernsehen. Ich nutze also meine Freizeit voll und ganz für meine musikalischen Tätigkeiten. Mit der Band probe ich beispielsweise jeden Donnerstagabend drei Stunden. In dem einen Duo proben wir vor allem intensiv vor den Auftritten, was auch kein Problem ist, da wir bereits seit über 30 Jahren zusammenspielen. Insgesamt spiele ich mit allen drei Formationen rund 20 Konzerte pro Jahr.

Wie und wo praktizierst du deine Musik in der momentanen Pandemiesituation?

Wir haben ein eigenes Haus, da können wir natürlich die ganze Nacht Musik machen, wenn wir wollen. Mit der Band probe ich in unserem gemietetem Proberaum. Dort haben wir alles fix eingerichtet. Momentan musiziere ich am meisten in meinem eigenen Musikraum. Die Proben mit der Band finden nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch alle vierzehn Tage statt. Die Zeit der Pandemie nutzen wir, um neue Songs zu proben, sie aufzunehmen und am PC zu mischen.

Was gefällt dir an Liveauftritten am besten?

Am liebsten interagiere ich mit dem Publikum. Ich mag es, ihre Reaktionen zu sehen, wie zum Beispiel in einem Kleintheater. Wenn ich die Zuhörer spüren und sehen kann, wie die Musik ganz direkt ankommt und Reaktionen auslöst, dann beflügelt dies wieder das eigene Spielen.

Du spielst nicht nur verschiedene Instrumente, sondern schreibst auch eigene Songs. Kannst du uns mehr dazu erzählen?

Einerseits arrangiere ich bekannte Songs für die verschiedene Formationen, in denen ich spiele. Andererseits habe ich während der Pandemie eine Ausbildung zum Schreiben von Filmmusik gestartet. Das Handwerk beherrsche ich dank meiner Ausbildung der klassischen Musik bereits. Die Herausforderung ist allerdings, dieses Wissen auf das spezifische Genre «Filmmusik» zu adaptieren. Wann soll die Musik einsetzen, wann aufhören? Aus welcher Perspektive soll die Musik das Bild unterstützen, welche Emotionen sollen verstärkt werden? Mit welchen Instrumenten soll gearbeitet werden?

Helfen dir als Musiker deine Kenntnisse als Informatiker?

Ja, gerade beim Komponieren von Filmmusik sind meine Informatik-Skills sehr hilfreich. Musik zu produzieren braucht viel technisches Equipment und spezielle Software. Diese Dinge sind mir natürlich vertraut, vieles muss ich nicht mehr neu lernen – im Gegensatz zu Musikern, die weniger IT-affin sind. Für mich ist es also ein riesiger Vorteil, beide Welten so gut zu kennen.

Mein musikalisches Schaffen kann auf der folgenden Webseite angehört werden: Thierry Perroud – Musician and Composer

 

 

Interview: Anja Noemi Aebischer


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